Scheidenpilz ist eine der häufigsten Erkrankungen des äußeren weiblichen Genitaltrakts. Wir haben die Symptome und Diagnoseverfahren für Sie zusammengefasst.
Bis zu 75% aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Pilzinfektion der Vagina und Vulva. Bei etwa 5% aller Frauen ist die Infektion rezidivierend, kommt also mehrmals (zumindest 4x) im Jahr wieder. In etwa In 85-90% der Fälle ist der Hefepilz „Candida albicans“ für die Infektion verantwortlich. Dieser Pilz ist eigentlich ein ganz normaler Teil der weiblichen Schleimhautbesiedelung – gerät die empfindliche Scheidenflora jedoch aus dem Gleichgewicht, kann das zu einer Mykose (Pilzerkrankung) führen. Im warmen und feuchten Milieu des Intimbereichs finden Pilze den idealen Nährboden, um sich auszubreiten.
Wie erkennt Frau einen Scheidenpilz?
Eine Scheidenpilzinfektion äußert sich meist durch Jucken und/oder unangenehmes Brennen im Bereich der Vagina und Vulva. Denn obwohl die Bezeichnung „Scheidenpilz“ nahelegt, dass nur die Scheide, also die Vagina, vom Pilzbefall betroffen ist, macht sich das Jucken und Brennen meist vor allem an der Vulva (von Schamlippen über Klitoris bis hin zum Scheideneingang) bemerkbar. Neben Juckreiz und Brennen sind andere typische Symptome:
- Rötung der Vulva und Vagina
- Weißer, „topfiger“, jedoch häufig geruchsneutraler, Ausfluss
- Schmerzen während dem Sex
- Schmerzen (z.B. Brennen) beim Urinieren
Ist es tatsächlich ein Pilz?
Um sicherzustellen, dass Ihren Beschwerden eine Pilzinfektion zugrunde liegt, ist die Untersuchung des Vaginalsekrets unter dem Mikroskop sowie das Anlegen einer Pilzkultur sinnvoll, vor allem dann, wenn die Beschwerden immer wieder kommen. Nur so kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um einen Pilz handelt und welcher Stamm der Auslöser für die Infektion ist. Folglich sollten Sie beim Auftreten der typischen Symptome besser von der Eigenbehandlung absehen und Ihren Gynäkologen/ Ihre Gynäkologin aufsuchen, um andere Erreger bzw. Erkrankungen auszuschließen und rasch mit einer individuell angepassten Behandlung gegenzusteuern.